Im Sog der Elemente

Der Computer als Archiv dient Johann Büsen als Reservoir für seine Kunst. In der digitalen Bearbeitung werden die ursprünglichen Motive und ihre damit verbundene Identität auseinander genommen, verdreht,  überlagert und collagiert.
Standpunkte werden aufgegeben und neu verknüpft, der Betrachter wird im Sog der Elemente in das Bildgeschehen verwickelt.

Die wie Puzzleteile zusammengesetzten Motive spielen mit inhaltlichen Kontrasten von Fiktion und Wirklichkeit, Ekel und Anmut, Unschuld und Verbrechen, Hass und Liebe. Sie kommen aus den Bereichen der Politik und Natur, des Kinos, der Technik und Alltagskultur.
Größenverhältnisse sind vertauscht, wodurch Flugzeuge zur harmlosen Tapete werden, große Käfer zur Bedrohung mutieren und Mikrochips ganze Landschaften assoziieren lassen. An diesen Stellen geraten Distanz und Nähe ins Wanken.

Die Arbeit von Johann Büsen spiegelt als Abbild unserer Zeit Globalität, Mobilität, Kommunikation und Information differenziert wieder. Die Bilder inspirieren zu Imaginationen und beflügeln unsere
Vorstellungskräfte. Sie stellen Standpunkte und Positionen ebenso in Frage wie sie mit der Fantasie und der Erinnerung des Betrachters spielen.

Prof. Andrea Rauschenbusch
Hochschule für Künste Bremen, 2007